Gebühren für Firmenkarten: Eine versteckte Kostenlast für europäische Unternehmen und Verbraucher

09. Oktober 2025
METRO fordert eine EU-weite Deckelung von Firmenkarten-Gebühren, um KMU zu entlasten, Wettbewerb zu stärken und versteckte Kosten für Verbraucher zu senken.

Digitale Zahlungen treiben den globalen Handel voran und überschreiten jährlich 1 Billion Euro. Doch die zunehmende Nutzung von Firmenkarten – insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) – setzt Händler unverhältnismäßig hohen Interbankenentgelten aus.

Anders als bei Verbraucherkarten sind die Gebühren für Firmenkarten in der EU nicht gedeckelt und können bis zu 2 % pro Transaktion betragen. Dieser versteckte Kostenfaktor treibt die Preise in die Höhe und untergräbt die Wettbewerbsfähigkeiten der Unternehmen, was letztendlich die Verbraucher belastet.

METRO fordert eine dringende Reform der EU-Verordnung über Interbankenentgelte 2015/751 (IFR), um die Gebühren für Firmenkarten analog zu Verbraucherkarten zu deckeln. Die derzeitige Gebührenstruktur ist intransparent und nicht verhandelbar. Firmenkarten stehen nur für 7 % des Transaktionswerts, erzeugen aber nahezu 30 % der gesamten Interbankenentgelte. Dieses Ungleichgewicht verzerrt den Wettbewerb und wirkt wie eine stille Steuer auf jeden Einkauf.

Position der METRO AG zur EU-Zahlungslandschaft

Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Lösungen– etwa die Ablehnung von Firmenkarten oder die Erhebung von Aufschlägen gegenüber Kunden – sind in der Praxis kaum umsetzbar und in vielen Mitgliedstaaten rechtlich eingeschränkt. Darüber hinaus können Händler an der Kasse oft nicht zwischen den verschiedenen Kartentypen unterscheiden, sodass eine selektive Erhebung von Gebühren unmöglich ist.

Ein aktuelles Urteil aus dem Vereinigten Königreich bestätigt, dass unregulierte Firmenkarten-Gebühren gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen. METRO fordert die Kommission auf, kartellrechtliche Verstöße bei Firmenkarten genauso zu untersuchen und zu ahnden wie bei Verbraucherkarten.

Während der digitale Euro langfristig Potenzial bietet, ist jetzt sofortiges Handeln gefragt. METRO setzt sich für ein Zahlungssystem ein, das die Einfachheit und Neutralität von Bargeld widerspiegelt. Eine Reform der IFR und die konsequente Anwendung des Wettbewerbsrechts sind entscheidend, um europäische Unternehmen zu entlasten und Verbraucher vor versteckten Kosten zu schützen.

Position der METRO AG zur EU-Zahlungslandschaft (Englisch)
Position der METRO AG zur EU-Zahlungslandschaft (Englisch)