Digitalisierung von KMU: Innovation und Chancen verwirklichen!
21. Oktober 2019Interaktives Diskussionsformat vom 16. Oktober in Brüssel mit Fokus auf KMU, um diese in den Mittelpunkt des politischen Programms der EU Kommission für die nächsten fünf Jahre zu stellen.
Am 16. Oktober organisierte METRO in Kooperation mit EuroCommerce und Stakeholdern der Europäischen KMU-Verbänden eine Abendveranstaltung, um die Chancen und die Bedeutung der Digitalisierung für Kleine und Mittlere Unternehmen hervorzuheben. Zusammen mit dem Europäischen Parlament, der Europäischen Kommission, dem Finnischen KMU-Beauftragten und Allegro haben wir die Schwerpunkte in der KMU-Politik von der neuen Europäischen Kommission für die nächsten 5 Jahre diskutiert.
In seiner Eröffnungsrede begrüßte Neil McMillan, Director of Advocacy and Public Affairs bei Eurocommerce, alle Gäste und betonte die Bedeutung von KMU und Kleinstunternehmen für die europäische Wirtschaft. Darüber hinaus ging er auf einige der wichtigsten Herausforderungen für KMUs ein, wie z.B. Defizite bei Digitalisierungskompetenzen.
Als Vertreter der finnischen EU-Präsidentschaft hielt der KMU-Beauftragte Petri Peltonen, Staatssekretär im Finnischen Wirtschaftsministerium, die Keynoterede. In seiner Rede betonte er die Notwendigkeit, ein "europäisches Rezept" für Wachstum und Erfolg zu finden, da der Rest der Welt wirtschaftlich erfolgreicher sei und Europa den Anschluss verliere. KMUs können sehr zuversichtlich auf die neue Europäische Kommission blicken, da sich gleich drei hochrangige Kommissare in ihren jeweiligen Ressorts mit Digitalisierung und KMUs beschäftigen werden. Bereits bei der Vorstellung ihrer politischen Leitlinien hat Ursula von der Leyens mit deutlichen Worten erklärt, dass KMUs "alles, was gut für Europa ist" darstellen. In diesem Zusammenhang betonte Peltonen auch die Bedeutung der horizontalen Verankerung der KMU-Politik, die ressortübergreifend erfolgen muss, um eine ganzheitliche Betrachtung zu ermöglichen.
Die Podiumsdiskussion begann mit Jasmin Battista, Leiterin des Referats "E-Commerce und Plattformen" der Europäischen Kommission, die bekräftigte, dass KMUs in den nächsten fünf Jahren im Mittelpunkt der neuen Initiativen der Europäischen Kommission stehen werden, zum Beispiel beim Digital Service Act und der Überarbeitung der E-Commerce-Richtlinie.
Birgit Winn, Head of Digital Projects bei Hospitality.Digital, erklärte, warum METRO als Großhandelsunternehmen so aktiv und unterstützend bei der Digitalisierung der eigenen Kunden ist. KMUs sind die Kernkunden von METRO und durch die gezielte Unterstützung ebenjener, hilft METRO den KMUs dabei Innovationen und Wachstum durch Digitalisierung zu generieren. Obwohl die meisten Unternehmer in ihrem Privatleben bereits vollständig "digital" sind, sind es ihre Unternehmen häufig nicht, da ihnen grundlegende Tools und Know-how fehlen.
In Bezug auf die Frage der Finanzierung fügte Katerina Borunska von der DG Forschung und Innovation hinzu, dass der erste Schritt zur Unterstützung von KMUs darin bestehe, den Zugang zu Finanzmitteln auf allen Ebenen (EU, national und regional) zu verbessern.
Der Abgeordnete des Europäischen Parlaments und Präsident von SME Europe Ivan Stefanec (EVP, Slowakei) hob die Ziele des neuen Europäischen Parlaments hervor, "das Leben von KMUs zu vereinfachen". Zuerst müsse der Binnenmarkt durch eine Kapitalunion vervollständigt werden, damit Start-Ups und kleine Unternehmen besseren Zugang zu Kapital bekämen. Darüber hinaus müsse der noch immer fragmentierte digitale Binnenmarkt vollendet und weiter harmonisiert sowie die digitale Infrastruktur verbessert werden.
Eine erfolgreiche und praktische Strategie für die Unterstützung der Digitalisierung von KMUs wurde von Alexandre Fonseca, Präsident des portugiesischen Verbandes für digitale Wirtschaft (ACEPI), vorgestellt. ACEPI hat in Zusammenarbeit mit der portugiesischen Regierung einen Verband von mehr als 100 KMUs gegründet, die in rund 150 Städten im ganz Portugal, Schulungen zur Digitalisierung von KMU anbieten.
Marta Mikliszanska, Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit bei Allegro, der größten E-Commerce-Plattform in Polen, stellte fest, dass KMU häufig nicht über die Mittel verfügten, ihre Interessen auf europäischer Ebene effektiv zu vertreten. Daher sollten große Unternehmen, die von digitalen Erfolgen und Größenvorteilen profitieren, auch als Sprachrohr von KMU-Partnern auftreten.
Mira-Maria Kontkanen, Beraterin der Federation of Finish Enterprises, erklärte abschließend, dass eine der größten Herausforderungen für KMU darin besteht, auf dem Laufenden zu bleiben bei digitalen Veränderungen. Laut Kontkanen gebe es zwei Gruppen von KMU: kleine Unternehmen, wie Start-ups, die mit technischen Mitarbeitern hochgradig digitalisiert sind, und eine zweite Gruppe von Unternehmen in traditionelleren Sektoren, die hart kämpfen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht zu verlieren.
In seinen Schlussworten forderte Henrik Reimer von SME Connect alle Beteiligten auf, das aktuelle Zeitfenster für eine Zusammenarbeit zu nutzen, um die digitale Transformation im europäischen Binnenmarkt voranzutreiben.