#restartGastro
02. Juli 2020Bilanz zum Ende der Petition
Mitte Juni wurde die Petition „Restart Gastro – für einen achtsamen Neustart der Gastronomie schaffen“ nach zwei Monaten Laufzeit beendet. Mit 28.117 Unterschriften ist das Quorum verfehlt worden – doch die Forderungen der Petition dagegen sind umgesetzt worden. Daher ist es Zeit für einen Rückblick, was seit Start der Petition am 20. April, die METRO gemeinsam mit dem Großhandelsverband Foodservice e.V. für die Gastronomie in Deutschland passiert ist.

Zum Startpunkt der Petition befand sich Deutschlands Gastronomielandschaft noch mitten im Lockdown. Während für andere Branchen schon Lockerungen vereinbart wurden, ignorierte man die Gastronomen und ihre Bemühungen, ihren Gästen einen sicheren Besuch anzubieten. Die Wochen des Lockdowns, die fehlende Perspektive und der Blick auf anwachsende Schuldenberge sorgten für Verzweiflung. In der Petition und dem vorangegangenen Brandbrief an die Bundesregierung taten sich Gastronomen und Partner der Branche zusammen. Gemeinsam forderten sie:
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Einen achtsamen Restart von Cafés, Bars und Restaurants auf Basis von Schutzkonzepten
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Eine wirkungsvolle finanzielle Stabilisierung der Branche durch einen Gastronomie-Rettungsfonds
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Eine nachhaltige Erholung durch zumindest eine zeitlich begrenzte Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf 7%
Was ist aus den Forderungen geworden?

Restart: Bereits wenige Wochen nach Petitionsbeginn war es soweit. Die Bundesregierung hat die Verantwortung für die Exit-Strategie den Bundesländern übergeben. Als erstes ließen Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfahlen Gastro-Betriebe wieder öffnen. Als letztes lockerte Ende Mai schließlich Bayern. Forderung Nummer 1 ist heute also Realität. Aber: Überall sind Auflagen zu erfüllen, die die Wirtschaftlichkeit massiv belasten. Deswegen sind finanzielle Hilfen weiterhin von zentraler Bedeutung.
Gastronomie-Rettungsfonds: Ein spezieller, ausschließlich für die Gastronomie bereitgestellter Fonds ist nicht vereinbart worden. Jedoch sind über die vergangenen Wochen nach den initialen Maßnahmen Soforthilfe, Kurzarbeitergeld und KfW-Krediten weitere Hilfen vereinbart worden, die insbesondere auch der Gastronomie zugutekommen. Das am 3. Juni von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Konjunktur- und Zukunftspaket ist ein wichtiger Schritt für Gastronomen. Was ist drin?
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Überbrückungshilfen zur Deckung von bis zu 80% der Fixkosten – abhängig von Betriebsgröße und Umsatzverlust. Diese Maßnahme wird diese Woche von Bundestag und Bundesrat verabschiedet und tritt zum August in Kraft.
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Weitere steuerliche Hilfen und Anreize durch Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrags sowie durch eine vorübergehende Wiedereinführung der degressiven Abschreibung für Abnutzung (AfA) für in 2020 und 2021 angeschaffte bewegliche Wirtschaftsgüter - ein Instrument, das auch Technik-Angebote im Rahmen von METRO Gourvenience unterstützt.
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Ausweitung der verbesserten Regelungen für Kurzarbeitergeld auf 2021.
Mehrwertsteuersenkung: Diese Forderung ist erstmals einige Tage nach Petitionsstart eingelöst worden – verabschiedet wurde eine einjährige Senkung der Umsatzsteuer von 19% auf 7% auf Speisen. Diese gastrospezifische Maßnahme hat noch eine Steigerung erreicht, denn im Rahmen des Konjunkturpakets wurde eine 6-monatige Senkung der Mehrwertsteuer insgesamt auf 5% bzw. 16% vereinbart – wie seit gestern auf sämtlichen Preisschildern zu erkennen ist.
In Kürze: Es ist viel erreicht worden für die Gastronomie in den vergangenen Monaten. Zudem ist klar: Nie waren die Gastronomie und ihre Herausforderungen im politischen Raum in Deutschland so sichtbar. Dazu hat #restartGastro beigetragen. „Die Gastronomie ist systemrelevant!“ titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung Ende Mai. Das ist ein wichtiger Schritt. Die Visibilität der Branche ist eine Chance für die weitere Positionierung im politischen Raum. Die Gastronomie – vom kleinen Café hin zum Eventcaterer – ist vielfältig. Dementsprechend unterschiedlich trifft die Krise die Gastronomen. Wir werden weiterhin im Dialog mit der Politik bleiben, um zu sensibilisieren und Lösungen für spezielle Herausforderungen der Branche voranzutreiben.