Olaf, spätestens seit der EU-Verordnung vom 16. April 2014 ist das Thema fluorierte Gase ein sehr stark regulierter Markt, denn ab 2020 sollen nur noch recycelte Kältemittel, die ein geringes Treibhausgaspotential haben, verwendet werden. Für 2030 ist dann das komplette Aus für F-Gase geplant. Wieso sind fluorierte Gase so schädlich und wieso ist deswegen eine strikte Regulierung aus Sicht der EU erforderlich?
Fluorierte Gase haben den großen Nachteil, dass sie ein hohes Treibhausgaspotential haben. Die F-Gase, die wir üblicherweise einsetzen, haben ein Treibhausgaspotential von 1:3922, was bedeutet, dass ein Kilogramm Kältemittel den gleichen Effekt hat wie 3.922 Kilogramm CO2. Daher werden diese Gase künftig in der EU verboten. Bei METRO bestehen 20% des gesamten CO2-Fußabdrucks aus den Leckagen der F-Gase, weshalb dieses Thema für METRO von großer Bedeutung ist, wenn wir unser Klimaschutzziel, die spezifischen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50 % gegenüber dem Wert von 2011 zu reduzieren, ernstnehmen wollen.
Bei METRO gibt es das F-Gas-Exit-Programm, welches Teil unserer Energiestrategie ist. Es verfolgt das Ziel, bis 2030 die F-Gase in allen 36 METRO-Ländern um 90% zu reduzieren. Jetzt haben wir das Jahr 2020, wo steht METRO gerade in diesem Prozess?
Weltweit haben wir bisher 30% unserer METRO-Stores für 2030 erfolgreich umgestellt. Wir haben das F-Gas-Exit-Programm 2013 ins Leben gerufen, was bedeutet, dass jede Kälteanlage, die wir ab 2013 umbauen müssen, weil sie ihren „End of Lifecycle“ -Punkt erreicht hat, so umgebaut wird, dass sie auch noch 2030 am Markt mit den strengeren EU-Regulierungen bestehen bleiben kann.
Wie Du eben schon angesprochen hast, hat METRO 30% aller Stores erfolgreich umgestellt. Für das Erreichen unseres 2030-Ziels F-Gase um 90% zu reduzieren, fehlt aber noch ein Stück und es bleiben nur noch 10 Jahre - das scheint mir sportlich. Können wir das überhaupt schaffen?
Ganz klar: Wir schaffen das! Wir bauen nur noch Anlagen mit natürlichen Kältemitteln und verzichten dabei ganz auf F-Gase als Kühlmittel. Als zweite Maßnahme verbessern wir stetig unsere Wartung und Instandhaltung der Anlagen. Wir haben die jährliche Leckage-Rate von 16% im Jahr 2013 auf derzeit 8,3% reduziert. Das ist enorm.