Herausforderungen für Unternehmerinnen
11. März 2019Frühstücksgespräch im Europäischen Parlament am 7. März in Brüssel
Anlässlich des Internationalen Frauentages veranstaltete die METRO AG zusammen mit SME Connect und DIGITALEUROPE eine Frühstücksdiskussion über die Herausforderungen, vor denen Unternehmerinnen stehen, wenn sie sich für die Gründung eines eigenen Unternehmens entscheiden. Die Veranstaltung im Zuge der Veranstaltungsreihe „Bon Appétit“ fand im Europäischen Parlament statt und wurde freundlicherweise von Maria Grapini, einer rumänischen Abgeordnete des Europäischen Parlaments (Fraktion der Sozialdemokraten), ausgerichtet.
Frau Grapini, selbst Unternehmerin mit langjähriger Erfahrung in Rumäniens Textilsektor, betonte die entscheidende Rolle, die die Ausbildung und das Mentoring spielen, wenn es darum geht, Frauen zu ermutigen, ein Unternehmen zu gründen. Darüber hinaus ist ein solides Netzwerk zur Unterstützung, nicht nur durch die Familie, sondern auch durch andere Geschäftsfrauen und Kolleginnen von grundlegender Bedeutung, um junge Unternehmerinnen beim Aufbau ihrer beruflichen Karriere zu unterstützen.
Veronika Pountcheva, Global Director für Corporate Social Responsibility bei der METRO AG, präsentierte die Ergebnisse der am 7. März veröffentlichten International Own Business Study zum Thema weibliches Unternehmertum. Die repräsentative Studie befragte 10.000 Menschen in 10 Ländern. Eines der auffälligsten Ergebnisse der Studie ist, dass, obwohl 40% der Frauen die an der Studie teilgenommen haben, einen echten Unternehmergeist haben und ein eigenes Unternehmen gründen möchten, nur 3% von ihnen dies für machbar halten. Wie von den Geschäftsinhaberinnen, die an der Diskussion beteiligten waren, bestätigt wurde, ist der Zugang zu Finanzmitteln eine der größten Hürden. Darüber hinaus gibt es kein einziges, definierbares Profil, wenn es um weibliches Unternehmertum geht – wie zum Bespiel richtiges Alter oder familiäre Situation. Eines ist jedoch klar: Die große Mehrheit der Unternehmerinnen würde ihre Geschäfte wieder gründen, wenn sie bei Null anfangen müssten.
Genauso wie digitale Instrumente erweisen sich digitale Kompetenzen als unerlässlich, um das Unternehmertum zu fördern und zum Erfolg beizutragen. Helena Lovegrove, Director Operations und Projects bei DIGITALEUROPE, stellte das Projekt Women4IT vor. Eine Multi-Stakeholder-Partnerschaft, die durch Zuschüsse aus dem Europäischen Wirtschaftsraum und den Norwegischen Zuschussfonds für die Beschäftigung von Jugendlichen finanziert wird. Das Projekt zielt darauf ab, die digitalen Kompetenzen junger Frauen zu entwickeln, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern und um einen Ausschluss vom Arbeitsmarkt zu vermeiden.
Anschließend folgten „reale Lebensgeschichten“ zweier Unternehmerinnen aus zwei sehr unterschiedlichen Bereichen: Unternehmensberatung und Gastronomie.
Srita Heide ist CEO und Gründerin von "Srita Heide International", einer Unternehmensberatung für europäische sowie indische und südostasiatische Unternehmen. Ihr multikultureller Hintergrund hat auch ihre Einstellung zum Unternehmergeist beeinflusst. Risikobereitschaft, Leidenschaft, Problemlösung, Fokus, Innovation… all dies sind Aspekte, die die Teilnehmer mit dem Unternehmertum verbinden. Srita riet Jungunternehmerinnen, die Herausforderungen "nicht als Problem, sondern als herausfordernde Freundschaften, mit dem Potenzial zur Verbesserung" zu betrachten und sich "nicht darauf zu konzentrieren, wie oft Sie versagen, sondern wie oft Sie aufstehen und es noch einmal versuchen".
Margaux Poncelet, Inhaberin und Gründerin des Restaurant Origine in Brüssel, erzählte uns, wie sich vor zweieinhalb Jahren eine Idee verwirklichte an die sie schon immer gedacht hatte, nämlich Unternehmerin zu werden. Nachdem Margaux 5 Jahre lang in einer Reiseagentur beschäftigt war, entschloss sie sich, ihr eigenes Geschäft zu gründen, als sie den Ort, an dem sich Origine heute befindet, besuchte und sich in diesen auch direkt „verliebte“. Die Leidenschaft für das, was sie tut, ist ihre Hauptmotivation, jeden Tag zur Arbeit zu gehen und sich auf das zu konzentrieren, was sie am meisten liebt: mit ihrem neunköpfigen Team zu arbeiten und sich um ihre Gäste zu kümmern. Zu Beginn musste sie jedoch auch einige Hindernisse überwinden, vor allem den Zugang zu Finanzmitteln. Darüber hinaus musste sie einige Leute erst überzeugen und gegen Vorurteile kämpfen, weil sie jung und weiblich war. Diese Erfahrung half ihr jedoch dabei, Selbstvertrauen aufzubauen und ihre Führungsfähigkeiten als Restaurantbesitzerin weiter auszubauen.
Wir hatten auch die Gelegenheit, die unternehmerische Geschichte von Kamile Kaselyte, Mitbegründer des Mode-Start-ups Kikoinne, zu hören. Die Debatte mit dem Publikum wurde von Veronika Pountcheva moderiert und streifte Themen wie die Bedeutung von Vorbildern und Zweitchancen, Geschlechterquoten und dem Beitrag der Europäischen Kommission und der Behörden zur Förderung des Unternehmertums.
Weitere Informationen zur International Own Business Study von METRO finden Sie hier.