OWN BUSINESS DAY 2019
15. Oktober 2019Politik trifft selbständige Gastronomie
Am Tag des Own Business Day (OBD), der Tag für das selbstständige Unternehmertum, setzte die METRO ihre neugestartete Gastro-Politik-Talk Diskussionsreihe im „Brauhaus am Quadenhof“ in Düsseldorf Gerresheim fort. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein- Westfalen, diskutierte mit Sebastian Minx, Gastronom und „Hausherr“ des Brauhauses am Quadenhof, über die Herausforderungen, vor denen Selbstständige und insbesondere Gastronomen stehen. Moderiert wurde der Dialog von Ivonne Julitta Bollow, Global Director Corporate Public Policy.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Olaf Koch, CEO der METRO AG. In einem kurzen Gedankenexperiment sollten sich die Zuhörer an ihre schönsten gastronomischen Erlebnisse mit Familie, Freunden und Kollegen erinnern. Wie die Zuhörer allesamt feststellten, fanden die schönsten Treffen beim Lieblingslokal um die Ecke statt und nicht in der Systemgastronomie. Selbstständige Gastronomen stehen dennoch vor großen Hürden: Digitalisierung, Fachkräftemangel, Bürokratie und das komplexe Mehrwertsteuersystem sind nur einige, wie immer wieder betont wurde.
Minister Pinkwart ist sich dieser Probleme bewusst und lobte gleich zu Anfang METRO dafür, dass das Unternehemen bereits seit vielen Jahren ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung ist und Gastronomen aktiv digitale Tools bereitstellt. Denn „Digitalisierung soll vereinfachen“, so der Minister. Auch Sebastian Minx stimmte zu, dass mittels Digitalisierung die Mitarbeiterplanung und der Kundenservice vereinfacht wird. Nicht zuletzt hat auch das nordrheinwestfälische „Entfesselungsgesetz“ dazu beigetragen, dass der Weg zur Selbstständigkeit entbürokratisiert wurde.
Jedoch sieht Sebastian Minx hier noch Verbesserungsbedarf. So erzählte er, dass er seit langer Zeit eine geflüchtete Hilfskraft beschäftigt, die aufgrund ihres Status immer wieder eine Arbeitserlaubnis beantragen muss. Seit der zuständige Sachbearbeiter erkrankt ist, wurde die Arbeitserlaubnis nicht verlängert und der Mitarbeiter darf nicht arbeiten. Minister Pinkwart reagierte mit Bedauern auf dieses Ereignis. Er machte deutlich, dass in der Gastronomie bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden müssen, mit Personal, das in die Sozial- und Rentenversicherungen einzahlt.
Ein weiteres Anliegen von Sebastian Minx war die Arbeitszeitenregulierung. Zurzeit liegt die maximale Arbeitszeit bei zehn Stunden pro Tag. Für Gastronome und Angestellte wären Berufe in der Gastronomie jedoch viel attraktiver, wenn die maximale Arbeitszeit auf 48 Wochenstunden festgesetzt werden würde. Dies würde zugleich dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Minister Pinkwart sicherte zu, sich der Probleme der Gastronomie anzunehmen. Dafür bot er an, gemeinsam mit den Beteiligten ein „Gastronomie-Paket“ zu schnüren, um die Rahmenbedingungen für selbstständige Gastronome zu verbessern.