METRO's starke Partner für Lebensmittelrettung
29. September 2020Warum wir uns für starke Partnerschaften und kreative Lösungen engagieren
Heute, am 29. September 2020 findet zum ersten Mal der “International Day of Awareness of Food Loss and Waste” statt. METRO unterstützt den globalen Aufruf der FAO und setzt sich für kreative Lösungen und starke Partnerschaften für Lebensmittelrettung ein.
Essen zu verschwenden bedeutet, wertvolle Ressourcen zu verschwenden. METRO setzt sich gemeinsam mit anderen Partnern gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. Lebensmittel sind unser Kerngeschäft, daher stehen wir gemeinsam mit unseren Kunden zu der Verpflichtung, Ressourcen zu schonen. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, Lösungen einzusetzen, die Ressourcen und Kosten sparen und gleichzeitig Gutes tun.
Olaf Koch, Vorsitzender des Vorstands METRO AG
Warum wir gerade zu Corona-Zeiten Lebensmittel retten müssen
Es ist paradox: Jedes Jahr werden weltweit Lebensmittel im Wert von rund 940 Milliarden US-Dollar weggeworfen (dies entspricht etwa dem Marktwert von Apple), während jeder neunte Mensch hungert. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wirkt die COVID-19-Pandemie wie ein Brennglas auf die Schwächen unserer Ernährungssysteme. Der Bedarf an Lebensmittelspenden hat durch den starken Anstieg der Arbeitslosigkeit und entsprechenden Einkommensverlusten erheblich zugenommen. Gleichzeitig war es für soziale Einrichtungen wie die Tafeln aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit und Abstandsregeln schwierig, Essen an Notdürftige zu verteilen und Lebensmittelabfälle sind weltweit sogar angestiegen. METRO unterstützt den Apell der FAO und setzt sich für starke und innovative Partnerschaften zur Lebensmittelabfallreduktion ein.
Unsere Verantwortung
Alle Akteure entlang der Lieferkette müssen ihren Beitrag zur Vermeidung und Reduzierung von Lebensmittelverschwendung leisten: angefangen bei denen die Lebensmittel produzieren (Landwirte, Lebensmittelhersteller- und Verarbeiter) zu denen die Lebensmittel zur Verfügung stellen (Händler, Gastronomen) und nicht zuletzt vor allem die Verbraucherinnen und Verbraucher. Als Lebensmittelgroßhändler ist sich METRO seiner besonderen Verantwortung und Verpflichtung bewusst: „Essen zu verschwenden bedeutet, wertvolle Ressourcen zu verschwenden. METRO setzt sich gemeinsam mit anderen Partnern gegen die Verschwendung von Lebensmitteln ein. Lebensmittel sind unser Kerngeschäft, daher stehen wir gemeinsam mit unseren Kunden zu der Verpflichtung, Ressourcen zu schonen. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, Lösungen einzusetzen, die Ressourcen und Kosten sparen und gleichzeitig Gutes tun“, sagt Olaf Koch, CEO METRO AG.
METRO´s Selbstverpflichtung
Die weltweite Nahrungsmittelverschwendung im Einzelhandel und auf Verbraucherebene zu halbieren und entlang der Produktions- und Lieferkette entstehende Nahrungsmittelverluste zu verringern ist in den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen verankert. Aus diesem Grund hat sich METRO im Rahmen der Resolution zur Lebensmittelverschwendung des Consumer Goods Forum (CGF) verpflichtet, bis 2025 die im eigenen Geschäftsbetrieb anfallenden Lebensmittelverluste um 50 % zu reduzieren: „Die Bekämpfung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung entlang der Lieferkette ist eine gewaltige Herausforderung, die Partnerschaften, Innovation und sektorübergreifende Zusammenarbeit erfordert“, so Veronika Pountcheva, Global Director Corporate Responsibility der METRO AG. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck daran die Effizienz unserer Lieferkette zu optimieren und kooperieren mit verschiedenen sozialen Institutionen und Geschäftspartnern, von der Produktion und Logistik zu unseren eigenen Betrieben und unseren Kunden.
Soziales Engagement
In 22 Ländern kooperieren wir mit Tafelorganisationen und sozialen Einrichtungen, um Lebensmittelabfälle im Markt inklusive unserer Restaurants und Warenlager zu vermeiden. In Deutschland arbeiten wir seit über 20 Jahren mit der Tafel zusammen, seit 14 Jahren als Hauptsponsor. Tag für Tag holen regionalen Tafeln Lebensmittel in allen unseren 103 Märkten in Deutschland ab, 2017/2018 konnten rund 8 Millionen Mahlzeiten für bedürftige Menschen gespendet werden. Seit Ende 2019 engagiert sich METRO Deutschland darüber hinaus mit anderen Unternehmen des deutschen Lebensmittelhandels im Dialogforum Groß- und Einzelhandel. Gemeinsam arbeiten wir an der Verbesserung der Erfassung der aktuellen Verlustmengen und diskutieren Maßnahmen zur weiteren Reduzierung. In Rumänien hat METRO gemeinsam mit anderen Händlern und dem Dachverband der europäischen Lebensmittelbanken (FEBA) ein Netzwerk von Tafeln aufgebaut und eine Mehrwertsteuerbefreiung für Produkte erreicht, die kurz dem Fälligkeitsdatum stehen.
Die Bekämpfung von Lebensmittelverlusten und -verschwendung entlang der Lieferkette ist eine gewaltige Herausforderung, die Partnerschaften, Innovation und sektorübergreifende Zusammenarbeit erfordert.
Veronika Pountcheva, Global Director Corporate Responsibility METRO AG
Mit Start-ups gegen die Lebensmittelverschwendung
In Ergänzung zu unseren Partnerschaften mit sozialen Partnern arbeiten wir mit verschiedenen Start-ups wie Too Good To Go (TGTG), SIRPLUS und Whole Surplus zusammen. In Berlin ist die Kooperation mit SIRPLUS eine sinnvolle Ergänzung zur Kooperation mit den Tafeln. Das Start-Up erhält ausschließlich Ware, die die Tafeln nicht abholen. Alles, was noch genießbar ist, geht in den Verkauf der sogenannten “Rettermärkte”. METRO und TGTG arbeiten in neun Ländern zusammen. Nutzer der TGTG App können nicht verkaufte Lebensmittel in den Betriebsrestaurants der METRO Zentrale in Düsseldorf zu reduzierten Preisen kaufen. MAKRO Niederlande kooperiert in allen 17 Geschäften mit TGTG, seit 2018 konnten dadurch ca. 59.000 Mahlzeiten gerettet werden, was einem CO2-Äquivalent von rund 146,625 kg entspricht.
In der Türkei hat METRO mit Whole Surplus einen starken Partner gefunden, der uns einen ganzheitlichen Lösungsansatz bietet. Über den digitalen Marktplatz können unsere Märkte verzehrfähige Lebensmittel leicht an Tafelorganisationen, soziale Einrichtungen, Tierheime, HoReCa, Wiederverkäufer oder Entsorger abgeben. Zudem können über die Echtzeitdatenanalysefunktion Lebensmittelabfälle transparent quantifiziert, überwacht und so zielgerichtet Maßnahmen ergriffen werden, um Prozesse in unserem eigenen Geschäftsbereich weiter zu optimieren. Dadurch werden nicht nur Abfallkosten eingespart, sondern verzehrfähige Lebensmittel einer sinnvollen Verwendung zugeführt.
Starke Partnerschaften mit unseren Lieferanten
Um mit unseren Partnern entlang der Wertschöpfungskette zusammenzuarbeiten, hat sich METRO im September 2019 der 10x20x30-Initiative des World Resources Institute angeschlossen. Im Rahmen dieser Initiative verfolgen mindestens 10 der weltweit größten Lebensmitteleinzelhändler den sogenannten „Target – Measure – Act“-Ansatz“. Jeder dieser Akteure verpflichtet 20 seiner wichtigsten Lieferanten, das Gleiche zu tun – und so ihren Lebensmittelverlust und ihre Lebensmittelverschwendung bis 2030 zu halbieren. Mit den beteiligten Unternehmen verbindet uns die gemeinsame Mission, den Beitrag der Privatwirtschaft zum globalen Ziel der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und -verlusten um 50 % bis 2030 massiv zu erhöhen, indem wir die Anstrengungen entlang der Lieferkette intensivieren.
Unser Ziel: Kunden befähigen und inspirieren
Lebensmittelwertschätzung zu fördern ist ebenfalls ein wichtiger Teil der Strategie gegen Lebensmittelverschwendung. Auch die Gastronomie kann und sollte hier einen wichtigen Beitrag leisten. Unsere METRO-Teams in Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Polen schlagen ihren Kunden TGTG als digitale Lösung vor, um ihre Betriebsabläufe zu optimieren. Unsere TGTG-Partnerschaft knüpft damit auch an unseren Wholesale-360-Ansatz an, der darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden in allen Geschäftsaspekten und so nachhaltig wie möglich zu stärken. Vom Einkauf über das Personal bis hin zur Betriebsausstattung. Die METRO Gesellschaft Hospitality Digital bietet Zugang zu digitalen Lösungen und innovativen Anwendungen. So zum Beispiel ermittelt MenuKit den optimalen Wareneinsatz.
Ausblick und politische Unterstützung
Im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung tragen alle – Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft sowie Verbraucherinnen und Verbraucher – eine gemeinsame Verantwortung. Wir nehmen unsere Verantwortung als Corporate Citizen war und suchen fortwährend nach Verbesserungsmöglichkeiten. Gleichzeitig wünschen wir uns von der Politik Weichenstellungen damit neue und innovative Kooperationsideen pragmatisch umgesetzt und ausgebaut werden können. Eines der größten Hindernisse für METRO und andere Lebensmittelhändler ist nach wie vor die Frage der Umsatzsteuer im Zusammenhang mit Lebensmittelabgaben. Einige EU-Länder erheben auf abzugebende Lebensmittel nur eine geringe oder gar keine Umsatzsteuer. In anderen EU-Mitgliedstaaten werden entsprechende Lebensmittel allerdings weiterhin analog zu regulären Produkten besteuert. Wir unterstützen einen stärker harmonisierten Ansatz in Anlehnung an die Leitlinien der Europäischen Kommission (2017) für Lebensmittelspenden. Wenngleich die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen bei der Bekämpfung der Ernährungsarmut Vorrang haben muss, ermutigen wir die Politik darüber hinaus junge Start-ups wie SIRPLUS und TGTG als wesentliche Kooperationspartner zu betrachten. Ein genereller Leitfaden und eine Option zur umsatzsteuerbefreiten Abgabe würden eine erweiterte Zusammenarbeit mit diesen Partnern erheblich erleichtern.